Der Prinzengardeball

Die Geschichte des Balls ist fast so alt wie die Prinzengarde selbst. Seit dem Gründungsjahr 1884 wurde in überschaubaren Lokalitäten – wie dem „Frankfurter Hof“ oder dem „Kötherhof“ – am Fastnachtssamstag gefeiert. 1926 wagte man den Sprung in die Stadthalle, die Platz für bis zu 6000 Gäste bot. Diese Entscheidung war goldrichtig und ließ den Prinzengarde-
ball zu dem werden, was er heute ist: der größte Maskenball im Rhein-Main-Gebiet!

Nach dem 2. Weltkrieg, an dessen Ende die Stadthalle zerstört wurde, kam die Mainzer Fastnacht nur zaghaft wieder in Schwung. Die restaurierten Räumlichkeiten des Kurfürstlichen Schlosses gaben dem Prinzengardeball ab 1948/1949 sein neues Zuhause. Als am 9. November 1968 die Rheingoldhalle offiziell ihre Pforten öffnete, fand auch die Fastnacht ihren Weg dorthin: Schon 1969 feierte die Prinzengarde dort ihren Maskenball. Lange Zeit wurden neben dem Kongress-Saal und den Sälen der unteren Etage auch Teile des angrenzenden Hilton Hotels genutzt. Seit dem Umbau 2006/2007 findet der Prinzengardeball „nur“ noch auf der oberen Etage statt: denn hier sind ja Gutenberg-Foyer und -Saal als Party-Zone hinzugekommen.

Man stelle sich vor: Bis in die 1970er Jahre hinein gab es in Mainz viele große Maskenbälle. Jede Korporation war darauf bedacht, während der närrischen Tage einen eigenen Maskenball auszurichten. Heute ist der Prinzengardeball in Mainz der letzte seiner Art. War er anfangs „nur“ ein Maskenball, wurde er schon mit dem Umzug in die Stadthalle 1926 zum großen Familienfest. Mit musikalischem Programm und vielen weiteren  Attraktionen wie Karussellfahrten und Wurf- und Losbuden.

Nach 1945 zelebrierte man ihn dann wieder als reinen Maskenball. In den frühen Jahren kam meist eine der in Mainz „beheimateten“ Regimentskapellen zum Einsatz. Später übernahmen Tanz- und Showorchester wie „James Last“ mit Band oder die Big Band der Bundeswehr die musikalische Unterhaltung. Mit dem Umzug in die Rheingoldhalle standen dann auch räumlich ganz andere Möglichkeiten offen. Und das spiegelt sich auch im Programm, das immer vielfältiger wurde und Bands der unterschiedlichsten Musikrichtungen bot.

Heute ist die musikalische Bandbreite so groß wie nie. Wechselnde Bands und DJs bieten alles, was der Partylöwe begehrt: von Mainzer Fastnachts-Klassikern über Party-Hits der 70er, 80er und 90er bis hin zu den aktuellen Club-Charts, Schlager, Hip Hop und RnB.